Entschleunigen, lächeln, gut fühlen

Das Start-up-Unternehmen „Feelgoody“ hat sich auf die Vermittlung eines entspannten Lebensgefühls spezialisiert.

In nur einem knappen Jahr ist das Unternehmen gewachsen: Neben dem Verleih der Fahrzeuge gibt es eine
„Feelgoody-Eventbar“ an der hauptsächlich Berliner Weiße ausgeschenkt wird.
Die Unternehmer Andrea Frenkel (v.l.), Christina Baukholt und Yogi Niehaus sind stolz auf ihr Wohlfühlkonzept.

von Ulrike Rauhut
RP-Foto: crei

MOERS | Entschleunigen, lächeln, gut fühlen. Raus aus dem Alltag, rein ins Roadtrip-Abenteuer.
Den Niederrhein und das Ruhrgebiet neu entdecken, auf nostalgische Art.
„Wenn du dich hinter das große Lkw-Lenkrad setzt und das Knattern des Motors hörst, bist du in einer ganz anderen Welt“, schwärmt Andrea Frenkel. „Die Leute winken, warten geduldig, wenn die Schaltung mal hakt, und machen sogar Fotos mit dem kultigen Verkehrsteilnehmer“, erzählt die 47-Jährige.
Seit April 2019 setzt sie deshalb mit ihrem Start-up-Unternehmen „Feelgoody“ auf die Vermittlung dieses entspannten Lebensgefühls. Vier Retro-VW-Bullis zählt ihre Flotte, die sozusagen Familienmitglieder geworden sind. Sunny, Ivy, Brownie und Charles heißen die Racker, alles T2-Modelle aus den 1970er Jahren, liebevoll restauriert, überholt und poliert. Auf dem Gelände an der Rheinberger Straße 404 warten sie, gut geschützt, auf ihren Einsatz. Regen mögen die alten Schätzchen nicht so gerne, deshalb beginnt jetzt im Frühjahr die eigentliche Feelgoody-Saison.
Frenkel erzählt, die Bullis hätten sich nur deshalb so gut gehalten, weil sie die letzten 40 Jahre in Staub-trockenen Gefilden verbracht haben: Im Sunshine-State Kalifornien, USA. „Die könnten Storys erzählen von Lagerfeuerromantik und Cruisen am Meer.“
Die Kunden können nicht nur aus panamabraun, orange-gelb, taigagrün und pastellweiß auswählen. Auch das Innenleben verspricht wahlweise Camping-Ausstattung für den Pärchen-Wochenendtrip oder Achtsitzer für den Freundeskreis-Gruppenausflug. In Zeiten von Vintage-Design und Boho-Chic machen die Bullis auch als Fotokulisse ordentlich etwas her, zum Beispiel für Hochzeiten.
Warum Bullis?
Die Idee mit dem Bulli-Verleih entstand 2017 aus einer traurigen Situation. Der Vater von Andrea Frenkel stirbt und ihr Mann Oliver entgeht nur knapp dem Tod. Aus dem Impuls, sich einen Traum zu erfüllen und das Leben mehr zu genießen, kauft Oliver Frenkel sich einen Oldtimer-Bulli. „Wir sind abends an den Rhein gefahren und konnten einfach mal abschalten“, erzählt Andrea Frenkel. Dem Ehepaar wurde bewusst, wie kostbar das Leben ist und dass man sich mehr Zeit füreinander nehmen sollte. „Achtet auf euch und tut euch etwas Gutes, wann immer es möglich ist“, ist das Motto, das sie aus tiefstem Herzen weiter geben wollen.
In nur einem knappen Jahr ist das Unternehmen gewachsen: Neben dem Verleih der Fahrzeuge gibt es eine „Feelgoody-Eventbar“, an der hauptsächlich Berliner Weiße ausgeschenkt wird. Christina Baukholt sorgt dafür, dass die Bullis mitsamt stromloser Zapfanlage und Paletten-Theke ihren Platz auf kleinen Märkten finden. Ein Team von insgesamt zehn Mitarbeitern hilft dabei, auf Stadtfesten, Firmen-Events oder Festivals das besondere Bier auszuschenken. „Im vergangenen Jahr waren wir auf 15 Veranstaltungen, darunter der Feierabend-Markt in Neukirchen-Vluyn und das Platzhirsch-Festival in Duisburg. Dieses Jahr sind wir bereits für 40 Veranstaltungen gebucht“, berichtet Baukholt. Auf Wunsch wird auch Wein ausgeschenkt oder für das komplette Getränke-Catering gesorgt.
Der Kaffee-Kultbus

„Die Bullis zaubern einfach eine tolle Atmosphäre“, sagt auch Jörg Michael „Yogi“ Niehaus, der mit seiner mobilen High-End-Kaffeemaschine mit „Feelgoody“ kooperiert. Auch der „Kaffee-Kultbus“ lässt sich für öffentliche oder private Veranstaltungen mieten. „Tu, was du liebst“, ist das Motto des Moerser Unternehmers und passt perfekt zu dem, was auch Andrea Frenkel wichtig ist.

Es gibt auch fertige Touren

Auf Wunsch gibt sie ihren Kunden ausgearbeitete Tourenvorschläge an die Hand. Von der Sonntagnachmittags-Rundfahrt am Niederrhein bis zum sechswöchigen Roadtrip quer durch Europa ist alles möglich. Eine Polaroid-Kamera und ein Kassettenrekorder mit Schlagermusik sind mit an Bord, um das Retro-Feeling komplett zu machen. Nur eins braucht man – neben einem Führerschein- für das Bulli-Abenteuer: Zeit. Denn viel mehr als 70 Stundenkilometer schaffen Sunny und Co. nicht. Doch das ist gut so in unseren hektischen Zeiten. Denn so kommt die Gelassenheit von ganz alleine.

 
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